Die versteckte Gefahr der Produktivität

 
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Höher.
Schneller.
Weiter. 

Wir leben in einer Zeit in der Beschleunigung und der unbegrenzten Möglichkeiten: das löst nicht selten Stress aus.

 

Mit 3 Fragen raus aus der Stressspirale!

Fleißige Menschen ernten in unserer Gesellschaft besonders viel Lob.  

Das beweist allein das Riesenangebot an Produktivitätsapps, -ratgebern und –seminaren auf dem Markt. Wir wollen mehr erreichen, mehr haben, mehr sein. Dafür schöpfen wir unsere Kapazitäten restlos aus und geben alles was wir können: Am besten 110% – und das jeden einzelnen Tag.  

Dass uns das auf Dauer “ausbrennt” ist ein Naturgesetz. Warum peitschen wir uns also selbst so an? Was dahinter steckt und mit welcher Fragestellung wir aus diesem Teufelskreis aussteigen können, ohne dabei ineffizienter zu werden, kläre ich in diesem Blogartikel. 

 
 

 

Bin ich glücklich, wenn ich meine Ziele erreiche? 

Allzu oft sind wir in unserem Tatendrang davon überzeugt, an etwas Speziellem zu arbeiten und ein bestimmtes Ziel zu verfolgen: Geld zu verdienen, auf eine Reise hin zu sparen, ein Auto zu kaufen, ein Haus zu bauen usw. 

In unserer Kultur mit einem ganzen Berg an moderner Technologie ist es möglich, seinen Zielen immer näher zu kommen. Es ist möglich viel Geld zu verdienen, sich ein Auto zu gönnen oder 1.000 Likes für ein Bild zu bekommen. 

Aber was ist, wenn ich meine Ziele erreiche? 
Bin ich dann wirklich glücklich? 

Stell dir die Frage doch jetzt einmal. Wenn du sie für dich mit “ja” beantworten kannst: Wie lange hält diese Zufriedenheit an? 

 

Wir dürsten nach mehr und bekommen immer weniger 

Oft wird die Zufriedenheit über das Erreichen eines Ziels allzu schnell von einem höheren Ziel abgelöst: Mehr Geld, ein weiteres bereistes Land, ein besseres Auto, ein schöneres Haus, 2.000 Likes auf das nächste Bild. Der Autopilot übernimmt das Ruder: Wir folgen kopflos einem vermeintlichen Ziel nach dem nächsten und verlieren uns darin. Wir bekommen einen Tunnelblick und geraten in einen wahren Arbeitsrausch. So wird Arbeiten nach und nach zum Selbstläufer! Wir Arbeiten des Arbeitens wegen. 

Wir rennen von einem To-Do zum Nächsten in der Hoffnung, dass sich irgendwann ein “geschafft”-Gefühl einstellt, dass wir irgendwann endlich mal irgendwo ankommen! Doch bevor so ein Gefühl überhaupt erst keimen kann – sind wir mit unserer ganzen Aufmerksamkeit schon wieder “am nächsten Ding” dran. Wie gut wir unsere Sache dabei machen, sei mal ganz dahingestellt.  

Wir sind so schnell unterwegs, dass wir den aktuellen Moment nicht mehr erfassen können. Er rauscht an uns vorbei. Wir leben in Gedanken bereits in der Zukunft und rasen auf der Überholspur. Doch das Problem ist, dass wir mit 200 km/h ein Auto fahren, das kein Ziel kennt und ohne Ziel irrt es wild umher und kommt oft erst zum Stillstand, wenn es gegen eine Wand gefahren ist.  

Es gibt viele vermögende Menschen, die nicht glücklicher sind als weniger Wohlhabende. Es gibt berühmte Menschen, die an sich selbst zweifeln. Es gibt erfolgreiche Menschen, die völlig den Bezug zu ihren Kindern, ihren PartnerInnen und letztlich sich selbst verloren haben. Die sich im Leben verirrt fühlen.  

 

Wer langsamer ist – wird schneller sein 

Was auch immer wir also glauben zu ersehnen, genau hier sollten wir vorsichtig sein: Denn unsere Antreiber können trojanische Pferde sein und in ihnen versteckt sich gern – die Gier.  
Das Dürsten nach mehr. Das Verzehren nach Anerkennung. Das Verlangen nach Status.  

Eine alte Weisheit besagt: Stille ist der Schlüssel zum Erfolg.  

Das Wichtige ist, dass wir langsamer werden. Den Fuß vom Pedal nehmen. Anhalten und still werden. 
Dass wir uns erst nach der richtigen Intention fragen. Unsere Wertevorstellungen klären. Erst den richtigen Blickwinkel wählen – und dann aktiv werden. Und am allerwichtigsten ist, dass wir unsere Kapazitäten klug einsetzten. Denn ein besonders heller Stern scheint nur halb so lang.  

Es braucht etwas Übung sich zu sammeln und still zu werden. Es braucht Zeit, sich über sich selbst bewusst zu werden, zu erkennen wer man eigentlich ist und was die eigene wahre Natur ist. Aber mit der Zeit wird alles geordneter. Die Ruhe klärt den Geist. Und mit klarem Verstand man kann auf gerader Linie und mit sicheren Schritten auf das wahre Ziel zugehen. 

 

Was ist meine Ambition?  

Ist es also doch gut Pläne zu haben, effektiv zu sein und mit Hingabe an etwas zu arbeiten?  
Ja, auf jeden Fall! Das ist gar nicht das Problem.  

Wichtig ist, sich immer wieder in den Moment zu holen und folgende 3 Fragen ehrlich für sich selbst zu beantworten:  

1. WAS tue ich eigentlich gerade? Die Handlung genau benennen.
3. WARUM tue ich es? Was ist meine persönliche Ambition dahinter? 
2. WANN tue ich es: Ist es jetzt gerade relevant? Muss ich es wirklich sofort umsetzten?

Was sind also die wahrhaften Antreiber?  

Ohne diese Reflektion geraten wir immer wieder in die klassische Stressspirale. Unsere persönlichen Muster und Themen werden sich in der Arbeit verankern und uns im Leben auf allen Bereichen immer wieder begegnen. 

Ein solches Bewusstsein zu erschaffen und effektiv in den Alltag zu integrieren – kann man in einem 
8 Wochen Kurs zur achtsamen Stressbewältigung lernen. 

 
Hier findest du die aktuellen Info- und Kurstermine für einen Online-MBSR Kurs (Mindfulness based Stress Reduction) mit mir als Kursleitung.  


Vielleicht sehen wir uns ja in einem der Online-Kurse wieder. Ich würde mich freuen.
Und ansonsten nicht vergessen: Was | Warum | Wann

Achtsame Grüße,  

Gloria von der Alltagsinsel  

 
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